LUDOVIC-TRARIEUX
INTERNATIONALEN MENSCHENRECHTSPREIS 2011
Premio Internacional de Derechos Humanos Ludovic Trarieux 2011
Internationalen
Ludovic-Trarieux-Menschenrechtspreis 2011
Prêmio
Internacional de Direitos Humanos Ludovic Trarieux 2011
Premio
Internazionale per i Diritti Umani Ludovic Trarieux 2011
Ludovic Trarieux Internationale Mensenrechtenprijs 2011
Depuis/Since/Desde/Dal/Seit 1984
“Die Hommage von Anwälten zu einem Anwalt”
“L’hommage des avocats à un avocat ”
“The award given by lawyers to a lawyer”
“El homenaje de abogados a un abogado
”
“L'omaggio
degli avvocati ad un avvocato”
Der Internationalen Ludovic-Trarieux
Menschenrechtspreis
2011
Fathi TERBIL
(Libya)
Rechtsanwalt und Menschenrechtsaktivist
Ein Mann des Rechts
Rechtsanwalt und Menschenrechtsaktivist Fathi Terbil (فتحي طربيل), ist der Anwalt von Angehörigen
von Gefangenen, die nach offiziell nicht bestätigten Angaben 1996 bei Unruhen
im Gefängnis von Abu Salim bei Tripoli umkamen. Angeblich hatte er den
Angehörigen über einen Brand in dem
Gefängnis berichtet und sie zu Protesten aufgefordert.
Terbil vertritt einige der
Familien, die im Jahr 1996 bei einer Massenerschießung im Gefängnis Abu Salim
in der Hauptstadt Tripolis vermutlich 1.200 Verwandte verloren. Bestätigte
Angaben gibt es nicht, Human Rights Watch hat aber Zeugen der Erschießung
befragt.
Nach seiner Festnahme am 15.
Februar 2011 versammelten sich in Bengasi Unterstützer zu einer Sitzblockade
vor einer Polizeiwache. Laut Foreign Policy kamen unbestätigten Schätzungen
zufolge 2.000 Menschen zusammen und blieben auch nach Terbils Freilassung. Es
kommt zu Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften von Machthaber Muammar El
Gaddafi, bei denen fast 40 Demonstranten verletzt werden.
Der Anwalt, Fathi Terbil, sei
später wieder freigekommen, die Proteste hätten aber angedauert.
Als Terbil seine Geschichte bei
einer Pressekonferenz in Bengasi erzählt, ist er sehr aufgeregt. Die große
Aufmerksamkeit der Medien ist er nicht gewohnt. Er entschuldigt sich für die
Schirmmütze auf seinem Kopf und die Turnschuhe an seinen Füßen. Beides
bezeichnet er als "Kleidung der Revolution", die er wieder ablegen
werde. In die Politik wolle er nicht, stellt er sofort klar. Sein Ziel sei nur
Gerechtigkeit für die im Gefängnis Getöteten. Sie hätten lediglich bessere
Haftbedingungen gefordert und seien deswegen getötet worden, klagt er.
Terbil ist ein Mann des Rechts.
"Ich hoffe aus vollen Herzen, dass Gaddafi lebendig festgenommen
wird", sagt der 39-Jährige nach fast zweiwöchigen Kämpfen zwischen
Demonstranten und Getreuen des Staatschefs, in denen zahlreiche Menschen ihr
Leben lassen mussten. "Er soll der Justiz übergeben werden und einen
gerechten Prozess bekommen", fügt er noch hinzu. Dann gehen die Emotionen
mit ihm durch. "Wenn dies nicht möglich ist...", sagt er noch und
führt eine Handkante in unmissverständlicher Geste zu seinem Hals.
Seit der Übernahme der Mandate in
den juristischen Verfahren um die Gefängnisschießerei ist Terbil sieben Mal
festgenommen worden, zuletzt am 15. Februar. "Rund 20 schwer bewaffnete
Sicherheitskräfte sind zu mir nach Hause gekommen und haben mich
mitgenommen", sagt er. Die Nachricht habe sich unter den Familien der
Opfer verbreitet und zu den Protesten geführt. "Ich wurde zu Abdallah
Senussi, Gaddafis persönlichem Sicherheitsverantwortlichen, gebracht",
sagt Terbil weiter. Dieser sei wegen der Proteste "sehr nervös"
gewesen.
Created in 1984, the "International Human
Rights Prize Ludovic -Trarieux” is awarded to " a lawyer, regardless of
nationality or Bar, who thoroughout his career has illustrated, by his activity
or his suffering, the defence of human rights, the promotion of defence rights,
the supremacy of law, and the struggle against racism and intolerance in any
form ".
It is the oldest and most prestigious award given to a lawyer in the
world, commemorating the memory of the French lawyer, Ludovic Trarieux
(1840-1904), who in the midst of the Dreyfus Affair, in France, in 1898,
founded the " League for the Defence of Human Rights and the Citizen
", because, he said: " It was not only the single cause of a man
which was to be defended, but behind this cause, law, justice, humanity ".
The first Prize was awarded on March 29th, 1985 to Nelson Mandela then
in jail. It was officially presented to his daughter, Zenani Mandela Dlamini,
on April 27th 1985, in front of forty presidents of Bars and Law Societies from
Europe and Africa. It was the first award given to Mandela in France and the
first around the world given by lawyers. On February 11th 1990, Nelson Mandela
was released. Since then, it was decided that the Prize would be awarded again.
Since 2003, the Prize is awarded every year in partnership by the Human
Rights Institute of The Bar of Bordeaux, the Human Rights Institute of the Bar
of Paris, the Human Rights Institute of The Bar of Brussels, l'Unione forense
per la tutela dei diritti dell'uomo (Roma), the Bar of Luxemburg, the Union Internationale des Avocats (UIA),
Rechtsanwaltskammer Berlin, and the European Bar Human Rights Institute (IDHAE)