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Premio
Internacional de Derechos Humanos Ludovic Trarieux 2006
Internationalen
Ludovic-Trarieux-Menschenrechtspreis 2006
Prêmio Internacional de Direitos
Humanos Ludovic Trarieux 2006
Premio Internazionale per i Diritti
Umani Ludovic Trarieux 2006
Ludovic Trarieux Internationale Mensenrechtenprijs 2006
“The award given by lawyers to a lawyer ”
Am 2 Juni 2006, Rechtsanwalt Parvez Imroz, Begründer der Gesellschaft "Association of Parents of Disappeared Persons" (APDP), erhielt den Internationalen Ludovic-Trarieux-Menschenrechtspreis 2006 .
RA Bernd Häusler, Vizepräsident und Menschenrechtsbeauftragter der RAK Berlin,berichtete auf der Vorstandssitzung, dass das Europäische Menschenrechtsinstitut den diesjährigen Menschenrechtspreis (“Ludovic-Trarieux International Human Rights Prize”) an den Menschenrechtsanwalt Parvez Imroz aus Jammu und Kashmir (Indien) verliehen habe.
Rechtsanwalt Parvez Imroz ist Präsident eine sehraktive NGO, die "Association of Parents of Disappeared Persons" (APDP), eineUnterorganisation der "J&K Coalition of Civil Society" (JKCCS; ) nimmt sich der in Polizei- und Armeegewahrsam und Haft verschwundenenMenschen und ihrer Angehörigen an.Die erst nach massivem Druck von Öffentlichkeit und Medien unter dem jetzigen J&KChiefminister Sayeed Mufti ins Leben gerufene staatliche Anlaufstelle .Seit etwa 10 Jahren vertritt Parvez Imroz die Rechte der Eltern von verschwundenen Personen. 2005 wurde er kurzzeitig verhaftet und erklär-te anschließend, er müsse sich versteckt halten, da sein Leben in Gefahr sei.
Die Rechtsanwaltskammer Berlin war dieses Jahr erstmals in der Jury vertreten. Jury 2006 war folgende : Bâtonnier Bertrand Favreau, Président, Bâtonnier John Bigwood (Bruxelles), Bâtonnier Henri Ader (Paris), President Woijciech Hermelinski ( National Polish Bar Council Warsaw), Bâtonnier Manuel Ducasse (Bordeaux), President Mario Lana (Roma), President Lucy Winskell (Law Society of England and Wales - London), Präsident Bernd Haüsler (Rechtsanwaltskammer Berlin), Bâtonnier Robert De Baerdemaeker (Brussels), Bâtonnier Georges-Albert Dal (Brussels), Christophe. Pettiti IDHBP (Paris), Julia Bateman (London), Brigitte Azema Peyret, (Bordeaux), Hélêne Szuberla, (Bordeaux), Nicole Dehry, IDHBP (Paris), Isabelle Huet, IDHBP (Paris), Marie-France Guet, IDHBP (Paris), Reginald de Beco (Brussels), Raymond Blet, (Bordeaux), Philippe Froin, (Bordeaux), Frédéric Krenc (Brussels)
Thierry Bontinck (Brussels)
Rechtsanwalt Parvez Imroz ist Präsident eine sehraktive NGO, die "Association of Parents of Disappeared Persons" (APDP), eineUnterorganisation der "J&K Coalition of Civil Society" (JKCCS; ) nimmt sich der in Polizei- und Armeegewahrsam und Haft verschwundenenMenschen und ihrer Angehörigen an.Die erst nach massivem Druck von Öffentlichkeit und Medien unter dem jetzigen J&KChiefminister Sayeed Mufti ins Leben gerufene staatliche Anlaufstelle .Seit etwa 10 Jahren vertritt Parvez Imroz die Rechte der Eltern von verschwundenen Personen. 2005 wurde er kurzzeitig verhaftet und erklär-te anschließend, er müsse sich versteckt halten, da sein Leben in Gefahr sei.
Die"Association of Parents of Disappeared Persons" (APDP, eine Gruppe der "J&KCoalition of Civil Society" unter dem Vorsitz von Rechtsanwalt Parvez Imroz), hat essich zur Aufgabe gemacht, den 6 - 8000 vermissten jungen Kaschmiris auf die Spur zukommen, die entweder die Verhöre nicht überlebt haben und irgendwo verscharrtwurden oder noch an unbekannten Orten festgehalten werden. Einmal im Monattreffen sich Eltern und Angehörige der Opfer in einem öffentlichen Park in Srinagar,der "Sommerhauptstadt" von J&K, und protestieren gegen das Verschwinden ihrerKinder und Verwandten. Auch Menschenrechtsaktivisten riskieren einiges inKaschmir: Erst unlängst ist Parvez Imroz einem Anschlag auf sein Leben entkommen.o "Fake encounters": Sicherheitskräfte präsentieren die Leichen erschossener Militantssamt Waffen und Ausrüstung in der Öffentlichkeit unter genauer Angabe von Zeit undÖrtlichkeit. Diese Angaben müssen jedoch nicht immer den Tatsachen entsprechen:zwar handelt es sich bei den Getöteten in der Mehrzahl der Opfer wirklich umFreiheitskämpfer, aber - so lauten oft die Aussagen von "locals", Vertretern derortsansässigen Bevölkerung, - zuerst seien die Militants verhaftet und erst später nachtagelangem Verhör und Folter im Gewahrsam von Truppen und/oder Polizei ermordetworden. Während meines Aufenthaltes in Kaschmir wurden von den Medien mehrfachFälle dokumentiert, dass unbeteiligte Zivilisten, die entweder das Pech hatten, in einenSchusswechsel zwischen die Fronten geraten zu sein oder sonst irgendwie"verdächtig" aufgefallen waren, getötet und dann für Presse und Öffentlichkeit alsMilitants "hergerichtet" worden waren. o Demonstrationen von Separatisten-Parteien für "Azadi"/Freiheit und politischeUnabhängigkeit, gegen Menschenrechtsverletzungen oder von Delhi "kontrollierte"Wahlen werden nur selten geduldet, auch wenn die Protestaktionen weitgehenddemokratisch und ohne Gewalt abgehalten werden. Ich habe mehrmals beobachtet,wie Polizei ohne vorherige Provokation mit Schlagstöcken auf die Demonstranteneingeprügelt, die "Rädelsführer" verhaftet und den Rest mit Tränengasauseinandergetrieben hat. In Extremfällen (in den letzten Monaten meines Wissensnach "nur" außerhalb Srinagars auf dem Land geschehen) wird "zur Warnung" nichtnur in die Luft, sondern auch in die Menge geschossen.
Jüngstes Ereignis ist die Bedrohung des Lebens von Seit 1994 vertritt Parvez Imroz die Eltern von verschwundenen Personen und drängt u.a. mittels Habeas-Corpus-Klagen auf die Vorführung des Inhaftierten vor einen Richter. Am 21. April 2005 machte er erneut mit der Grundsteinlegung für ein Denkmal auf das Schicksal für die Verschwundenen, deren Anzahl auf etwa 10.000 Personen geschätzt wird, aufmerksam. Seit dem 30. April 2005 muß sich Parvez Imroz versteckt halten, da auf sein Leben gezielt wird. Amnesty fordert nun die Regierung von Jammu und Kaschmir auf, für die Sicherheit des Lebens von Parvez Imroz zu sorgen. In diesem Sinne fordert Amnesty weiterhin auch die Aufklärung der Ermordung des Rechtsanwalts Jalil Andrabi im März 1996. Jalil Andrabi hatte von Sicherheitskräften begangene Menschenrechtsverletzungen in Jammu und Kashmir dokumentiert und sich dabei insbesondere für die Untersuchung der Zustände in den Gefängnissen sowie Gefängnis- und Verhörstationen eingesetzt. Mit ihm wurde einer der bekanntesten Menschenrechtsverteidiger ermordet. Die neue Regierung hatte im Zuge ihrer verkündeten Politik des "Healing Touch" im November 2002 zunächst eine Wende erkennen lassen. Doch Schuldige von Menschenrechtsverletzungen, so auch die Mörder von Jalil Andrabi, bleiben weiterhin straffrei. Auch die Organisation ADPD sieht keine Fortschritte in der Bearbeitung ihrer Klagen. Statt dessen nahm sie fortgesetzte Fälle von verschwundenen Personen zur Kenntnis.
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